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Die faszinierende Welt des Rhabarber: Sorten, Geschichte und medizinische Anwendung

  1. Einführung
  2. Die Geschichte des Rhabarbers
  3. Verschiedene Rhabarber-Sorten
  4. Kulinarische Anwendungen von Rhabarber
  5. Medizinische Verwendung von Rhabarber
  6. Anbau und Pflege von Rhabarber

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1. Einführung

Rhabarber, bekannt für seinen sauren Geschmack und oft in der süßen Küche verwendet, steht im Zentrum einer faszinierenden Entdeckungsreise. Dieses Knöterichgewächs, botanisch als Gemüse klassifiziert, überzeugt mit einem Geschmack, der an Apfel und Zitrone erinnert. Besonders in Österreich erfreut sich Rhabarber großer Beliebtheit, wo er in Kuchen, Kompotten, Marmeladen, Auflauf und Säften Verwendung findet. Die roten Stangen, je röter, desto süßer, werden geschnitten, mit etwas Zucker gekocht und bilden die Basis für unzählige Rezepte

Wir tauchen ein in die Welt des Rhabarbers, erkunden seine Sorten, betrachten die lange Geschichte und offenbaren seine medizinischen Anwendungen. Von kulinarischen Genüssen wie Erdbeer-Rhabarber-Marmelade bis hin zu praktischen Tipps zum Anbauen, Ernten, Schneiden und Einfrieren von Rhabarber – in diesem Artikel finden Sie alles, was Sie über diese vielseitige Pflanze wissen müssen. Entdecken Sie die unendlichen Möglichkeiten der Rhabarber-Rezepte, die dieser einzigartige Geschmacksträger mit sich bringt.

2. Die Geschichte des Rhabarbers

Rhabarber, mit dem botanischen Namen Rheum rhabarbarum, stammt ursprünglich aus dem Himalaya und wurde bereits in der mittelalterlichen arabischen und europäischen Medizin wegen seiner Wurzeln geschätzt. Der Name Rheum rhabarbarum leitet sich vom mittellateinischen Wort rheubarbarum ab, was eine fremde Wurzel bedeutet: rheum für Wurzel und barbarus für fremd, ausländisch. Diese Pflanze hat eine lange Geschichte der Nutzung sowohl als Nahrungsmittel als auch in der Medizin.

Ursprünge und frühe Verwendung

Rhabarber wurde ursprünglich von den Arabern nach Europa gebracht, allerdings nicht wegen seiner sauren Stängel, sondern als Medizin. Die medizinischen Eigenschaften wurden den Wurzeln zugeschrieben, die als Abführmittel sowie zur Behandlung von Verstopfung und Durchfall verwendet wurden. Diese Nutzung als Heilpflanze prägte die Anfänge des Rhabarbers in Europa.

Kommerzielle Kultivierung und Handel

Die erste kommerzielle Kultivierung von Rhabarber in Deutschland begann im Jahr 1848. Im 19. Jahrhundert erlebte Rhabarber eine Renaissance als Gemüse, was durch die erhöhte Verfügbarkeit von Zucker gefördert wurde. Bis zum Zweiten Weltkrieg erreichte der Anbau von Rhabarber seinen Höhepunkt. Während der frühen Neuzeit fand ein globaler Wettbewerb um die wertvollen chinesischen Rhabarberwurzeln statt, an dem der russische Zar und die Englische Ostindien-Kompanie beteiligt waren.

Wissenschaftliche Klassifikation und Artenvielfalt

Der botanische Name für Rhabarber, Rheum, gehört zur Familie der Polygonaceae und ist in Asien beheimatet. Die Gattung Rheum umfasst etwa 60 Arten, die meist in den gebirgigen und Wüstenregionen des Qinghai-Tibet-Plateaus und angrenzenden Gebieten in China vorkommen. Der englische Begriff „rhubarb“ ist vom lateinischen rhabarbarum abgeleitet, das ursprünglich auf eine rhabarberähnliche Pflanze aus der Region des Flusses Rha (der Wolga) in Russland verwies.

Rückgang und Wiederentdeckung

Die Nachfrage nach Rhabarber als Medizin ging Ende des 18. Jahrhunderts zurück, aber seine Nutzung als Nahrungsquelle nahm zu, da die Menschen begannen, ihn als Gemüse mit Zucker zu konsumieren, was ihm eine Assoziation mit Säure und Fruchtigkeit verlieh. Dies markiert eine signifikante Veränderung in der Wahrnehmung und Nutzung von Rhabarber im Laufe der Zeit.

3. Verschiedene Rhabarber-Sorten

Durch innovative Züchtungsmethoden hat Lubera® eine beeindruckende Vielfalt neuer Rhabarber-Sorten entwickelt. Durch offene Bestäubung und Kreuzungen zwischen genetisch unterschiedlichen Rhabarber-Sorten entstanden zahlreiche neue Typen. Nach mehrjähriger Selektion wurde im Oktober 2020 ein Versuch mit über 100 Auswahlen gepflanzt. Die ersten Rhabarber-Sorten von Lubera® werden voraussichtlich 2023/24 auf den Markt kommen.

Neue vielversprechende Rhabarber-Sorten

  1. Der Produktivitätsbooster – Eine Sorte, die besonders hohe Erträge verspricht.
  2. Der Dauerträger-Rhabarber – Bekannt für seine Langlebigkeit und Robustheit.
  3. Der Topfrhabarber – Ideal für den Anbau in Töpfen und kleineren Gärten.
  4. Rotfleischige Rhabarber – Auffällig durch seine roten Stiele, die nicht nur dekorativ sind, sondern auch einen milderen Geschmack haben.
  5. Blütenrhabarber – Eine Sorte, die durch ihre auffälligen Blüten besticht.

Kategorisierung nach Stielfarbe

Rhabarber-Sorten lassen sich auch nach der Farbe ihrer Stiele kategorisieren:

  • Grünstieliger Rhabarber: Diese Sorten sind in der Regel produktiver. Zu den beliebten grünstieligen Sorten zählen ‚Goliath‘, ‚Rosara‘, ‚The Sutton‘, ‚Timperley Early‘, ‚Stockbridge Arrow‘ und ‚Gigant‘.
  • Rotstieliger Rhabarber: Sie sind milder im Geschmack und dekorativer. Beliebte rotstielige Sorten sind ‚Canada Red‘, ‚Frambozen Rood‘, ‚Holsteiner Blut‘, ‚Holsteiner Edelblut‘, ‚Livingstone‘ und ‚Red Valentine‘.
  • Herbst-Rhabarber (Everbearing): Diese Sorten tragen über einen längeren Zeitraum Früchte und sind daher besonders bei Gartenliebhabern beliebt.

Kategorisierung nach Erntezeit

  • Frühe Sorten: Sie können schon früh im Jahr geerntet werden.
  • Mittlere Sorten: Ihre Erntezeit liegt im mittleren Jahresverlauf.
  • Späte Sorten: Diese Sorten werden erst später im Jahr reif.

Oxalsäurearme Sorten

Einige Rhabarber-Sorten enthalten weniger Oxalsäure, was sie besonders für den Verzehr interessant macht. Zu diesen Sorten gehören ‚Elmsjuwel‘, ‚Mira‘, ‚Glaskins Perpetual‘ und ‚Elmsblitz‘.

Rhabarber-Sorten nach Fleischfarbe

  • Rotfleischige Sorten: Diese Sorten haben nicht nur rote Stiele, sondern auch rotes Fleisch, was ihnen einen leicht süßlichen, erdbeerähnlichen Geschmack verleiht. Beispiele hierfür sind ‚Canada Red‘, ‚Champagne‘ und ‚Sanvitos Summer‘.
  • Grünfleischige Sorten: Diese haben grüne Stiele und grünes Fleisch und sind bekannt für ihren herb-sauren Geschmack.

Die Vielfalt der Rhabarber-Sorten bietet zahlreiche Möglichkeiten für den Anbau und die kulinarische Verwendung. Ob für die Zubereitung von Desserts, als dekoratives Element im Garten oder für die Ernte zu unterschiedlichen Zeiten – für jeden Bedarf gibt es die passende Sorte.

4. Kulinarische Anwendungen von Rhabarber

Rhabarber ist nicht nur eine interessante Pflanze in der Gartenlandschaft, sondern auch eine vielseitige Zutat in der Küche. Von April bis Juni, wenn Rhabarber Saison hat, erfreuen sich viele an den kulinarischen Möglichkeiten, die diese Pflanze bietet.

Verarbeitung und Vorbereitung

Bevor Rhabarber in Rezepten verwendet wird, sollte er wegen seines Oxalsäuregehalts geschält werden. Diese Säure kann die Aufnahme von wichtigen Mineralien wie Kalzium und Eisen beeinträchtigen und zur Bildung von Nierensteinen beitragen. Durch das Schälen und Kochen des Rhabarbers kann der Oxalsäuregehalt reduziert werden, was ihn verträglicher macht. Es empfiehlt sich, Rhabarber mit kalziumreichen Lebensmitteln zu kombinieren, um die negativen Effekte der Oxalsäure auszugleichen.

Süße und herzhafte Gerichte

In Europa ist Rhabarber besonders für seine Verwendung in süßen Speisen bekannt. Traditionelle Rezepte wie Erdbeer-Rhabarber-Kuchen, Rhabarber-Muffins oder Rhabarber-Crumble mit Streuseln sind in vielen Haushalten beliebt. Diese Gerichte nutzen die einzigartige Säure des Rhabarbers, um ein ausgewogenes Geschmacksprofil zu schaffen, das besonders gut zu süßen Desserts passt.

In seiner heimatlichen Region, dem Himalaya, wird Rhabarber hingegen oft in herzhaften Gerichten verwendet. Er kann eine ausgezeichnete Ergänzung zu Fleisch- oder Fischgerichten sein, indem er eine frische, säuerliche Note einbringt, die besonders gut zu reichhaltigen, schweren Speisen passt.

Konservierungsmethoden

Neben der frischen Verwendung wird Rhabarber auch oft konserviert, um seine Haltbarkeit zu verlängern. Methoden wie das Einfrieren, Einlegen oder die Zubereitung von Marmeladen sind beliebt. Beim Einfrieren sollte der Rhabarber gewaschen, geschält und in Stücke geschnitten werden. Für Marmeladen wird empfohlen, den Rhabarber zunächst zu kochen, um die Oxalsäure zu reduzieren.

Innovative Rezeptideen

Rhabarber lässt sich auch in weniger traditionellen Rezepten einsetzen. Einige Beispiele sind:

  • Rhabarber-Chutney: Perfekt als Beilage zu gegrilltem Fleisch oder Käse.
  • Rhabarber-Risotto: Eine kreative süß-saure Variante des klassischen Risottos.
  • Veganer Rhabarber-Kuchen: Eine großartige Option für diejenigen, die pflanzliche Alternativen bevorzugen.
  • Rhabarber-Eis: Ein erfrischendes Dessert für heiße Sommertage.

Durch die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Rhabarber können Sie Ihrer Kreativität in der Küche freien Lauf lassen und gleichzeitig die saisonalen Vorteile dieser einzigartigen Pflanze nutzen.

5. Medizinische Verwendung von Rhabarber

Rhabarber ist nicht nur eine Bereicherung für die Küche, sondern auch eine Pflanze mit vielfältigen medizinischen Anwendungen. Die Wurzeln des Rhabarbers enthalten Anthrachinone, die eine abführende Wirkung haben und bei gelegentlicher Verstopfung helfen können. Darüber hinaus ist Rhabarber reich an wichtigen Mineralien und Vitaminen, die verschiedene gesundheitliche Vorteile bieten.

Nährstoffgehalt und gesundheitliche Vorteile

Rhabarber ist kalorienarm und enthält wichtige Mineralien wie Eisen, Kalzium, Kalium und Phosphor sowie Vitamin C. Diese Nährstoffe sind essentiell für die Gesundheit des Körpers. Pektin, ein Ballaststoff im Rhabarber, unterstützt die Verdauung und fördert das Wachstum gesunder Darmbakterien.

Anwendung in der traditionellen Medizin

Die Bitterstoffe in der Rhabarberwurzel werden traditionell in pflanzlichen Magenbittern verwendet, um den Appetit zu stimulieren. Zudem kann Rhabarberextrakt in Tropfenform bei Mund- und Rachenproblemen, Herpes, Aphthen und Arthrose helfen, da er entzündungshemmende und abschwellende Eigenschaften besitzt.

Vorsichtsmaßnahmen und Nebenwirkungen

Trotz seiner Vorteile sollte Rhabarber nicht übermäßig verwendet werden, da langfristiger Gebrauch zu Wasser- und Mineralstoffungleichgewichten führen kann, insbesondere zu Kaliummangel. Schwangere, stillende Mütter, Kinder unter 12 Jahren und Personen mit entzündlichen Darmerkrankungen oder anderen spezifischen Gesundheitszuständen sollten auf Rhabarberextrakte verzichten.

Umgang mit Oxalsäure

Rhabarber enthält hohe Mengen an Oxalsäure, die bei übermäßigem Verzehr Gesundheitsprobleme wie Magenschmerzen oder Übelkeit verursachen kann. Personen mit Nieren- oder Gallenblasenproblemen sollten besonders vorsichtig sein, da Oxalsäure die Bildung von Nieren- und Gallensteinen fördern kann. Beim Kochen von Rhabarber sollte das Wasser, in dem er gekocht wurde, verworfen werden, um den Oxalsäuregehalt zu reduzieren.

Durch seinen niedrigen Kaloriengehalt und den Reichtum an Mineralien und Vitaminen bietet Rhabarber eine Fülle von gesundheitlichen Vorteilen, wenn er verantwortungsbewusst genutzt wird. Seine medizinische Anwendung macht ihn zu einer wertvollen Ergänzung für die Hausapotheke, wobei die richtige Dosierung und Beachtung von Vorsichtsmaßnahmen essentiell sind.

6. Anbau und Pflege von Rhabarber

Rhabarber gedeiht am besten in humus- und nährstoffreicher Erde, die tiefgründig und locker sein sollte. Eine sonnige bis halbschattige Lage ist ideal. Hier sind einige Schritte, die Sie befolgen sollten, um Ihren Rhabarber optimal zu pflegen:

Bodenvorbereitung und Pflanzung

  1. Boden vorbereiten: Graben Sie den Boden bis zu einer Tiefe von etwa 70 Zentimetern um. Entfernen Sie dabei alle Wurzelunkräuter und mischen Sie den Boden mit Kompost und Hornspänen, um die Nährstoffqualität zu verbessern.
  2. Pflanzloch vorbereiten: Das Pflanzloch sollte großzügig bemessen sein. Füllen Sie es mit einer Mischung aus Gartenboden und Dünger.
  3. Rhabarber pflanzen: Die beste Pflanzzeit ist im Herbst oder Frühjahr. Achten Sie darauf, genügend Platz für das Wachstum der Pflanze zu lassen, da sie sich bis zu einem Meter ausbreiten kann.

Pflege während der Wachstumsphase

  • Wasserbedarf: Rhabarber benötigt besonders in den Monaten Mai und Juni viel Wasser und Nährstoffe. Regelmäßiges Gießen ist entscheidend, besonders während trockener Perioden, um dicke und starke Stängel zu fördern.
  • Düngung: Düngen Sie im März mit Kompost und Hornspänen und nach der letzten Ernte mit einem organischen Gemüsedünger.

Ernte und Nachsorge

  • Erntezeit: Die traditionelle Erntezeit endet vor dem 21. Juni. Ernten Sie nur die größten Stiele und lassen Sie mindestens die Hälfte der Pflanze für weiteres Wachstum stehen. Die Stängel sollten herausgezogen und nicht abgeschnitten werden.
  • Nach der Ernte: Nach der Ernte kann der Boden mit organischem Dünger angereichert werden. Decken Sie den Wurzelbereich mit kompostierter Rinde ab, um Austrocknen zu verhindern.

Schutz und Krankheitsmanagement

  • Krankheiten und Schädlinge: Rhabarber ist allgemein robust und widerstandsfähig gegenüber Schädlingen, kann jedoch gelegentlich von Blattfleckenkrankheiten befallen werden. Entfernen Sie betroffene Blätter frühzeitig, um eine Ausbreitung zu verhindern.
  • Winterhärte: Rhabarber ist frostbeständig und benötigt keinen Winterschutz. In sehr kalten Regionen kann eine Abdeckung jedoch zusätzlichen Schutz bieten.

Durch die Beachtung dieser Pflegehinweise kannst sicherstellen, dass Ihr Rhabarber gesund wächst und du über Jahre hinweg reiche Ernten genießen kannst.


Weitere Fragen und Antworten zu Rhabarber

1. Woher stammt der Rhabarber ursprünglich?
Rhabarber hat seine Wurzeln in den Gebirgsregionen Asiens. In Europa, ähnlich wie in Asien, wurde er zunächst hauptsächlich als Heilpflanze genutzt. Der Wurzelstock der Pflanze enthält Anthrachinone, die hochgiftig sind und in pulverisierter Form gegen Darmparasiten und Verstopfungen eingesetzt wurden.

2. Wirkt Rhabarber gegen Verstopfung?
Ja, Rhabarber enthält Anthranoide, die als pflanzliche Quellstoffe fungieren und bewirken, dass mehr Flüssigkeit in den Darm gelangt. Dies macht Rhabarber zu einem traditionellen Hausmittel gegen Verstopfung.

3. Wo wird Rhabarber angebaut?
Rhabarber stammt ursprünglich aus Asien, insbesondere aus Regionen wie Tibet und der Mongolei, wo er seit Jahrtausenden als Heilpflanze verwendet wird. Heute wird Rhabarber weltweit angebaut, einschließlich Deutschland, wo speziell Bio-Rhabarber seit Mitte des 19. Jahrhunderts kultiviert wird.

4. Was ist Rhabarber in botanischer Hinsicht?
Botanisch gesehen gehört Rhabarber zur Gattung Rheum innerhalb der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae), die vor allem in Asien verbreitet ist.


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