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Kawakawa: Ein tiefer Einblick in Piper excelsum und Macropiper latifolium

  1. Was ist Kawakawa
  2. Botanische Eigenschaften
  3. Verbreitung und Habitat
  4. Traditionelle Anwendungen
  5. Moderne Forschung und Anwendungen
  6. Kultivierung und Erhaltung
  7. Schlussfolgerung

1. Was ist Kawakawa?

Kawakawa, oder wissenschaftlich bekannt als Piper excelsum und Macropiper excelsum, ist ein kleiner, in Neuseeland heimischer Baum, der aufgrund seines bitteren Geschmacks traditionell von den Māori geschätzt wird [2]. Diese vielseitige Pflanze, oft als „Māori Kava“ bezeichnet, gehört zur Familie der Pfeffergewächse und teilt eine entfernte Verwandtschaft mit Kava (Piper methysticum), einem in der Pazifikregion für seine entspannenden Eigenschaften geschätzten Getränk [1][2]. Die Beziehung zwischen Macropiper und Piper wird oft als fein unterschieden, was die kulturelle und botanische Bedeutung dieser Pflanzen spezifisch macht [1].

Neben seiner traditionellen Nutzung in der Māori-Kultur hat kawakawa aufgrund seiner potenziellen gesundheitlichen Vorteile, die von der Linderung von Psoriasis bis zur Förderung der allgemeinen Gesundheit reichen, wissenschaftliches Interesse geweckt [1][2]. Die Begriffe kava, Kawakawa, Piper excelsum, Tahiti-Pfeffer und Maori Kava spielen alle eine Rolle in der reichen botanischen und kulturellen Geschichte dieser Pflanze. Dieser Artikel gibt einen tiefen Einblick in die botanischen Eigenschaften von Kawakawa, seine Verbreitung und Lebensräume, traditionelle Anwendungen und moderne Forschungsergebnisse sowie Methoden zu seiner Kultivierung und Erhaltung.

2. Botanische Eigenschaften

  • Blattmerkmale:
  • Kawakawa-Blätter sind groß, dunkelgrün, glänzend und herzförmig, mit einer Breite von bis zu 120 mm. Sie besitzen strahlende Adern von der Mitte aus und einen pfeffrigen Geschmack, oft mit Insektenlöchern [1].
  • Die Blätter des Kawakawa-Baums sind häufig von Löchern durch den Raupenfraß des Kawakawa-Schleifenmotte bedeckt [2].
  • Piper excelsum-Blätter sind gegenüberliegend angeordnet, lang gestielt, bis zu 12 cm lang, aromatisch duftend, herzförmig, glänzend dunkelgrün oben mit ausgeprägter Nervatur [1].
  • Blüten und Früchte:
    • Die Blüten erscheinen an grünlichen, aufrechten Spikes, die 2,5-7,5 cm lang sind [2].
    • Nach der Bestäubung schwellen die Blüten allmählich an und werden fleischig, um kleine, beerenartige Früchte zu bilden, die von gelb bis leuchtend orange sind [2].
    • Die süßen essbaren gelben Beeren der Pflanze wurden als Diuretikum verzehrt [2].
  • Wachstum und Klassifikation:
    • Piper excelsum ist ein immergrüner, dicht belaubter, mehrstämmiger Strauch oder kleiner Baum, der bis zu 6 Meter hoch werden kann [9].
    • Macropiper latifolium wächst bis zu 50cm-100cm hoch und ist ein Mitglied der Piperaceae-Familie, bekannt als „falsches Kava“ aufgrund seiner Ähnlichkeit zu Piper methysticum [8] [10].
    • Die Pflanze hat eine Chromosomenzahl von 2n = 26 und wird laut der Neuseeländischen Bedrohungsklassifikationssystems von 2017 nicht als bedroht eingestuft [1].

3. Verbreitung und Habitat

  • Ursprünglicher Lebensraum und Verbreitung:
  • Piper excelsum e Macropiper latifolium sind ursprünglich in Neuseeland heimisch, wobei ihre Verbreitung sich über die Nord- und Südinseln erstreckt. Sie sind von te Paki im Norden bis etwa Okarito, North Canterbury und Banks Peninsula im Süden verbreitet [1][2].
  • Diese Arten bevorzugen Küsten- bis Tieflandhabitate und sind oft als wichtige Unterholzarten in Küstenwäldern zu finden [1]. Ihre Präferenz für ein warm-gemäßigtes Klima macht sie für Küstenstandorte besonders geeignet [7].
  • Globale Anpassungsfähigkeit:
    • Neben Neuseeland ist Piper excelsum auch in Australien heimisch und hat sich als geeignet für die Kultivierung in Tubengärten und Wintergärten erwiesen [1][9]. Diese Anpassungsfähigkeit unterstreicht die Resilienz und Vielseitigkeit der Pflanze in verschiedenen Umgebungen.
  • Schutzstatus und Erhaltung:
    • Trotz ihrer weiten Verbreitung und Anpassungsfähigkeit wird Piper excelsum seit 2017 nicht als bedroht eingestuft, was ihre Stabilität in ihrem natürlichen Habitat und unter Kultivierungsbedingungen betont [1]. Die Art Macropiper latifolium genießt ebenfalls einen Schutzstatus als „Nicht bedroht“, was ihre nachhaltige Präsenz in ihren natürlichen Lebensräumen sichert [10].

4. Traditionelle Anwendungen

  • Heilende Anwendungen:
  • Kawakawa-Blätter wurden traditionell als Umschläge verwendet, um Prellungen zu behandeln, und dienten als Zeichen der Trauer [1][2]. Diese Praxis illustriert die tiefe kulturelle Bedeutung von Kawakawa in der Māori-Gesellschaft.
  • Eine Infusion aus den Blättern oder Wurzeln von Kawakawa wurde hergestellt und für Blasenprobleme, Furunkel, Prellungen, zur Schmerzlinderung oder Zahnschmerzen sowie als allgemeines Tonikum verwendet [2]. Dies zeigt die Vielseitigkeit von Kawakawa in der traditionellen Medizin der Māori.
  • Bei offiziellen Anlässen wie einem Tangi (Trauerzeremonie) trugen sowohl Gastgeber als auch Gäste Kränze aus Kawakawa-Blättern auf dem Kopf als Zeichen der Trauer [2]. Dieser Brauch verdeutlicht die symbolische Bedeutung von Kawakawa in den rituellen Praktiken der Māori.
  • Kulturelle Praktiken:
    • Die süßen essbaren gelben Beeren der Pflanze wurden als Diuretikum verzehrt [2], was auf eine Nutzung der Pflanze über ihre medizinischen Eigenschaften hinaus hinweist.
    • Kawakawa wird manchmal als „Māori Kava“ bezeichnet und ist oft mit der Kava-Pflanze (Piper methysticum) verwechselt worden, obwohl es sich um unterschiedliche, wenn auch verwandte Arten handelt [2]. Diese Verwechslung unterstreicht die kulturelle Verbindung zwischen den Pflanzen in der Pazifikregion.
  • Ritueller Gebrauch:
    • Die Verfolgung der Tohungas (Māori-Heiler oder Schamanen) im Jahr 1907 führte zu einem Mangel an Informationen darüber, wie die Māori ihre einheimische Kava kava rituell nutzten [15]. Trotz dieser historischen Herausforderungen bleibt Kawakawa ein integraler Bestandteil der Māori-Kultur und -Tradition.

5. Moderne Forschung und Anwendungen

Moderne Forschung und Anwendungen von Kawakawa und Kava zeigen ein breites Spektrum an gesundheitlichen Vorteilen und chemischen Eigenschaften:

  • Gesundheitliche Vorteile und chemische Zusammensetzung von Kawakawa:
    • Analyse der chemischen Profile von Kawakawa-Blättern mittels LC-MS/MS identifizierte 64 Verbindungen, einschließlich Phenylpropanoiden, Lignanen, Flavonoiden, Alkaloiden und Amiden [17].
    • Die chemische Zusammensetzung variiert erheblich je nach Quelle der Blätter, wobei kommerziell erhältliche Quellen höhere Konzentrationen an Phenylpropanoiden und Flavonoiden im Vergleich zu frisch gesammelten Proben aufweisen [17].
    • Die Konzentrationen der pharmakologisch aktiven Metaboliten, die aus Kawakawa aufgenommen werden, liegen weit unter den dokumentierten Toxizitätsschwellenwerten [17].
  • Gesundheitliche Vorteile und Risiken von Kava:
    • Kavalactone aus der Kava-Pflanze besitzen anxiolytische, analgetische und antioxidative Eigenschaften [3].
    • Der Konsum von Kava führt zu Entspannung, reduzierter Angst, mildem Euphoriegefühl und verbesserter Kommunikation [3].
    • Mögliche Nebenwirkungen und Risiken umfassen Leberschäden und allergische Reaktionen. Aufgrund potenzieller Risiken sollten Personen mit Lebererkrankungen, schwangere oder stillende Frauen und diejenigen, die bestimmte Medikamente einnehmen, Kava meiden [4].

Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung der weiteren Forschung und Entwicklung, um das volle Potenzial von Kawakawa und Kava in der modernen Medizin und Therapie zu erschließen und gleichzeitig ihre Sicherheit zu gewährleisten.

6. Kultivierung und Erhaltung

Die Kultivierung und Erhaltung von Piper excelsum e Macropiper latifolium ist entscheidend für die Bewahrung dieser einzigartigen Pflanzenarten. Hier sind einige wichtige Aspekte und Schritte, die bei der Kultivierung und Erhaltung beachtet werden sollten:

  1. Kultivierung:
    • Piper excelsum e Macropiper latifolium können leicht aus halbharten Stecklingen und frischen Samen gezogen werden [1][11].
    • Für die Aussaat sollten die Samen von Piper excelsum zunächst etwa 24 Stunden in lauwarmem Wasser eingeweicht werden [1].
    • Die Samen sollten in feuchtem Substrat bei 2-5°C für 4-6 Wochen im Kühlschrank oder in einem Kalthaus gelagert werden, bevor sie gepflanzt werden [1].
    • Die optimale Pflanztemperatur liegt bei etwa 20-23°C in einem hellen und konstant feuchten, aber nicht nassen Standort [1].
  2. Pflegehinweise:
    • Piper excelsum ist sehr schattentolerant, aber kälteempfindlich und verträgt keinen Frost [1].
    • Die Pflanze sollte regelmäßig während der Wachstumsperiode gewässert und alle 2 Wochen mit einer 0,2%igen Lösung oder Langzeitdünger gedüngt werden [1].
    • Überwinterung sollte bei einer Mindesttemperatur von 5-10°C erfolgen, wobei nur so viel gewässert wird, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet [1].
  3. Erhaltung:
    • Der Erhaltungsstatus von Piper excelsum subsp. excelsum wird als „Nicht bedroht“ (2017) eingestuft [1].
    • Durch die weite Verbreitung des Anbaus von Ginkgo biloba wurde dessen Erhaltung und Zugänglichkeit verbessert, während Schutzbemühungen darauf abzielen, die verbleibenden Wildpopulationen zu schützen [1]. Diese Strategien können als Modell für die Erhaltung von Piper excelsum e Macropiper latifolium dienen.

7. Schlussfolgerung

Durch die umfassende Erörterung der botanischen Merkmale, traditionellen Anwendungen und modernen Forschungsergebnisse bis hin zu Kultivierungs- und Erhaltungsansätzen hat dieser Artikel die kulturelle und wissenschaftliche Bedeutung von Kawakawa hervorgehoben. Das tiefgehende Verständnis dieser Pflanze, ihre vielfältigen gesundheitlichen Vorteile und die kulturelle Bedeutung für die Māori veranschaulichen die Notwendigkeit, ihre Erhaltung und nachhaltige Nutzung sicherzustellen. Die dargestellten Forschungserkenntnisse unterstreichen zudem das Potenzial für weitere wissenschaftliche Untersuchungen, welche die Anwendungsmöglichkeiten von Kawakawa in der modernen Medizin erweitern könnten.

Abschließend lässt sich festhalten, dass Kawakawa mehr ist als nur eine traditionelle Pflanze der Māori. Sie symbolisiert die Verbindung zwischen Tradition und moderner Wissenschaft und stellt somit ein wertvolles Erbe dar, das geschützt und gefördert werden muss. Zukünftige Forschungen und ein verstärktes Bewusstsein für die Bedeutung dieser Pflanze können nicht nur zur Bewahrung ihrer biologischen Vielfalt beitragen, sondern auch ihre Rolle als Brücke zwischen vergangenen Generationen und der modernen Gesellschaft stärken. Die Erkenntnisse und die Anerkennung der traditionellen wie modernen Bedeutung von Kawakawa zeigen eindrucksvoll, wie wichtig es ist, das Wissen und die Praktiken der Ureinwohner zu bewahren und für zukünftige Generationen zugänglich zu machen.


Weiterführende Links

YouTube

NZ KAWAKAWA (Piper excelsum) – Where to find it (English)
Piper latifolium f. latifolium – False Kava

Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen nicht den Rat eines Arztes oder anderen medizinischen Fachpersonals. Konsultiere immer einen Arzt, bevor du neue Kräuter oder Nahrungsergänzungsmittel verwendest. Des Weiteren solltest du immer sicherstellen, ob der Anbau/Besitz/die Verwendung/Weiterverarbeitung bestimmter Pflanzen in deinem Land erlaubt sind. Da wir in unserem Shop ausschließlich Zierpflanzen anbieten, dürfen wir nur Informationen und Auskünfte zur richtigen Pflege der Pflanzen geben!

Referenzen

[1] – https://www.nzpcn.org.nz/flora/species/piper-excelsum-subsp-excelsum/
[2] – https://en.wikipedia.org/wiki/Piper_excelsum
[3] – https://www.chemie.de/lexikon/Kava.html
[4] – https://krank.de/behandlung/heilpflanzen/kava/
[5] – https://flexikon.doccheck.com/de/Kava-Kava
[6] – https://de.wikipedia.org/wiki/Kava
[7] – https://www.rarepalmseeds.com/de/piper-excelsum-de
[8] – https://www.canarius.com/de/pflanzen/macropiper-latifolium.html
[9] – https://www.sunshine-seeds.de/Macropiper-excelsum-34360p.html
[10] – https://www.gbif.org/species/7305271
[11] – https://www.nzpcn.org.nz/flora/species/piper-excelsum-subsp-peltatum/
[12] – https://arzneipflanzenlexikon.info/kava-kava.php
[13] – https://eol.org/tr/pages/52563246/articles
[14] – https://www.asklepios-seeds.de/macropiper-excelsum-samen-maori-kawa-kava-kava-tahiti-pfeffer.html
[15] – http://entheology.com/research/macropiper-excelsum-maori-kava/
[16] – https://www.highvaluenutrition.co.nz/2023/12/18/whats-in-a-name/
[17] – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9741024/
[18] – https://www.temarareo.org/PPN-Kava.html

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